Cäsar und die Germanen

Zum ersten mal in Kontakt mit Germanen, kamen die Römer, als die Kimbern und die Teutonen, 105 v.Chr., nach Italien einfielen. Die Germanen waren 300’000 Männer. Wegen dieser Gefahr bewaffnete Marius auch mittellose Bürger.
Germanen hatten blaue Augen, blonde Haare, rote Bärte, waren groß und mutig und wirkten exotisch. Doch die Disziplin der Römer war besser als die Ungestümheit der Germanen. Die Römer vernichteten die Kimbern und die Teutonen.
Cäsar kam danach mehrmals mit den Germanen in Berührung. Der Rhein war die Grenze zwischen den Germanen und den Galliern. Dann wurden mehrere rechtsrheinische, römische Siedlungen in das Imperium einbezogen. Dort wohnte gallisches Gesindel.
Cäsar berichtet oft, daß die Germanen sehr gefährlich sind. Doch man weiß nicht, ob das nur dazu diente, seinen Sieg noch ruhmreicher zu machen.
Im Jahre 9 n.Chr. erlitt das römische Heer eine schwere Niederlage.
Als Rache folgten in den Jahren 15+16 n.Chr. viele Vorstöße. Doch es konnte kein endgültiger Sieg errungen werden.
Nun hieß es plötzlich nicht mehr Gebiet zu gewinnen, sondern die Grenze am gleichen Ort zu behalten. Im Süden wurden deshalb zwei Limes angelegt.
Während dem Frieden zwischen Römer und Germanen herrschte großer Handelsverkehr. Aus Germanenfrauenhaar wurden sogar Perücken gemacht.
Auf der anderen Seite des Limes konnte man nicht romanisieren. Weil im 3. Jh. Überfälle germanischer Stämme auf Gebiete des römischen Germaniens erfolgten, wurde dort die Römerherrschaft beendet.
Von den Germanen gibt es keine schriftlichen Überlieferungen aus dieser Zeit. Was wir wissen stammt von Tracitus. Er selbst war nie in Germanien. Trotzdem schrieb er als Kritik an sein eigenes Volk, daß bei den Germanen noch Treue, Sitte, Anstand usw. herrschte. Er sagt wie Cäsar, daß Germanen sehr mutig und tapfer sind. Nur weil sie untereinander zerstritten sind, haben sie sich, zum Glück für die Römer, nicht zu Verbänden zusammengeschlossen.

Römer und Germanen im Vergleich

Die Germanen waren in zahlreiche verschiedene Völker aufgespalten, die ursprünglich eine gemeinsame Sprache hatten. Damals kannten die Germanen selbst keinen Sammelbegriff für all ihre Völkerschaften. Die Urheimat der Germanen lag im Norden Europas, in den Ländern um die Ostsee. Als dort das Klima kälter wurde, Sturmfluten weite Küstengebiete verwüsteten und die Bevölkerung wuchs, trat Landnot ein. Die germanischen Völker machten sich nach Süden auf und suchten eine neue Heimat.

Die Römer gründeten eine Republik, bauten ein starkes Heer auf und begannen, die Nachbarvölker zu unterwerfen. Mit der Ausdehnung des Römischen Reiches nach Norden trafen die germanischen Völker auch auf die Römer. Die Römer fürchteten die Germanen, weil sie als wilde und entschlossene Kämpfer galten. Es kam trotzdem zu Kriegen zwischen den
Germanen und den Römern. Doch nicht immer standen sich Germanen und Römer feindlich gegenüber. Nach langen, blutigen Kämpfen folgten friedliche Jahre, in denen die Grenzen geöffnet waren und reger Handel betrieben wurde. Die Römer herrschten damals über alle Länder rund um das Mittelmeer sowie über Teile Deutschlands und Englands. So konnte sich die römische Kultur über weite Gebiete ausbreiten und auch die kulturelle Entwicklung Germaniens beeinflussen.

Sowohl Römer als auch Germanen verehrten Götter und brachten ihnen Opfer. Allerdings waren es nicht die gleichen Götter. Auch verehrten die germanischen Völker ihre Götter nicht wie die Griechen und Römer in Tempeln, sondern in heiligen Hainen oder auf Berggipfeln. Dort brachten Priester und Priesterinnen den Göttern die Opfer dar.
Bei den Germanen gab es Gefolgschaft und Gefolgsherr. Deren Verhältnis basierte auf gegenseitige Treueverpflichtung. So ein Verhältnis gab es auch bei den Römern, das sogenannte "amicitia-Verhältnis". Es basierte auf gegenseitiger Treue und Zuverlässigkeit.
Die Germanen und die Römer hatten schon Kleidung, die sie vor der Kälte schützte. Die Germanen trugen Hosen, Hemden und Schuhe, und die Frauen besaßen Kleider. Die Römer dagegen trugen Tunikas (antike römische Untergewänder), Togas (lange Obergewänder) und rechteckige Umhänge, auch Palla genannt. Auch bei den Römern trugen die Frauen Kleider, es waren Faltenkleider, die auch Stola genannt wurden.

Die Gesellschaft des alten Roms

Die Angehörigen der römischen Gesellschaft kann man unter verschiedenen Gesichtspunkten in unterschiedliche Gruppen einteilen. Zunächst gibt es eine grundlegende Unterscheidung in zwei Gruppen: Die rechtlich Freien und die rechtlich Unfreien, d. h. römische Bürger auf der einen und Sklaven auf der anderen Seite. Die Gruppe der rechtlich Freien, der Bürger, war wieder unterteilt in zunächst den Geburtsadel (nobiles, Patrizier) und Plebejer (Plebs, Nichtadlige). Dazu kamen die liberti (freigelassene Sklaven), die freilich in mancher Hinsicht benachteiligt waren, und peregrini (freie Bürger fremder Staaten oder Städte), die ebenfalls nicht alle römische Bürgerrechte besaßen. Zur Zeit des 1. Jh. n. Chr. sind alle Bewohner Italiens, sofern frei, römische Bürger. Das beinhaltet, dass sie keine Steuern zahlten, denn Steuern wurden als Tribut aufgefasst, den nur unterworfene Staaten und Völker den Römern zu zahlen hatten. Nicht nur steuerlich, auch juristisch geniest der römische Bürger Vorteile gegenüber dem nichtrömischen Reichsbewohner. So kann er nicht von einem Provinzstatthalter, sondern nur von dem kaiserlichen Gericht in Rom zum Tode verurteilt werden. Die oberste Gesellschaftsschicht der Republik, wie der Kaiserzeit war der Senat, dessen Bedeutung jedoch seit Augustus stark eingeschränkt war. Zum Senat gehörte z. Zt. der Republik jeder, der vorher ein Staatsamt bekleidet hatte; am angesehensten waren die Senatoren, die das höchste Staatsamt, das Konsulat, innegehabt hatten. Sie stammten meistens aus den stadtrömischen Adelsfamilien. In der Kaiserzeit wird er Senat politisch mehr und mehr entmachtet. Die alten Adelsgeschlechter sind größtenteils ausgestorben. Anders als in der Republik kann nur der ein hohes Staatsamt (z. B. das Konsulat) bekleiden, der dem Senatorenstand angehört, die Zugehörigkeit ist also erblich und bezieht sich auf die ganze Familie und nicht nur auf den Amtsträger selbst. Darüber hinaus kann der Kaiser jemanden zum Senator ernennen, bzw. ihm diesen Rang auch wieder nehmen.In der frühen Kaiserzeit beinhaltete die Zugehörigkeit zum Ritterstand nichts weiter, als dass der Betreffende ein Vermögen von mindestens 400'000 Sesterzen besaß. Die Zugehörigkeit zu dieser Art "Geldadel" war, anders als beim Geburtsadel, nicht erblich; der Sohn eines Ritters musste seinerseits wieder das entsprechende Vermögen nachweisen, um in den Ritterstand aufgenommen zu werden. Anders als zur Zeit der Republik erfolgte die Ernennung in der Kaiserzeit durch den Kaiser. Die Vorteile dieser Praxis für den Kaiser liegen auf der Hand: Er gewann so eine Schicht reicher freier Bürger, die ihm verpflichtet war, seine Politik unterstützte, meist über eine gute Bildung verfügt und aufgrund dieser Vorzüge wichtige Positionen im Heer und in der Zivilverwaltung übernehmen konnte. Die Rolle, die der Ritterstand in der Kaiserzeit spielte, ist ganz verschieden von seiner Bedeutung in der Republik: Ritter war ursprünglich, wer im Heeresdienst ein Pferd stellen konnte, also wer größere Ausgaben für die Landesverteidigung leistet als etwa ein Leichtbewaffneter, der nur Lanze und Schild mitbrachte. Dafür genoss der Ritter ein höheres Ansehen, seine Stimme hatte bei Abstimmungen größeres Gewicht.

Die Berühmte Grabinschrift des Schnitters von Mactar

"„ Ich stamme aus armem Haus und von einem kleinbäuerlichen Vater, dem weder Vermögen noch Herrenhaus gehört hatte. Seit meiner Geburt habe ich auf dem Lande von der Bestellung des Bodens gelebt. Weder für das Land noch für mich gab es je eine Ruhepause. Wenn das Jahr reiche Saaten hervorgebracht hatte, war ich der erste, der den Halm schnitt. Wenn der sicheltragende Trupp von Männern zu den Feldern ausgerückt war- sei es, den Feldern von Cirta, sei es, denen des numidischen Jupiter strebte er zu-, ging ich, stets der erste Schnitter auf den Feldern, allen voran und liess hinter mir dichte Garben zurück. Zweimal sechs Ernten habe ich unter sengender Sonne gemäht und bin dank meiner Leistung Vormann geworden. Während elf Jahren habe ich Schnittertrupps angeführt und hat meine Hand Numidiens Ebenen gemäht. Diese Arbeit und eine Lebensweise, die darauf ausgerichtet war, mit wenigem auszukommen, machten mich zum Eigentümer eines Herrenhauses. Auch ein Gutshof wurde erworben und dem Herrenhaus selbst mangelte es an keinerlei Pracht. So, wie ich lebte, erntet ich als Früchte auch Ämter. In die Liste der Ratsmitglieder wurde ich aufgenommen. Im Tempel der Ratsherrenschaft habe ich, von den Ratsherren gewählt, gesessen und bin von einem Bäuerlein sogar zum Zensor aufgestiegen. Söhne habe ich gezeugt und liebe Enkel gesehen. Als Lohn für meine Verdienste erntete ich glanzvolle Jahre des Lebens, die keine bösartige Zunge mit irgendeiner Anschuldigung trüben kann. Lernt, ihr Sterblichen, euer Leben ohne Schuld zu verbringen ! So zu sterben hat verdient, wer ohne Trug gelebt hat.“

Das Römische Haus

Das römische Haus war nach außen hin meist fensterlos. So glich es eher einem befestigten Bau als einem Wohnhaus. Oft war es nicht verputzt. Im Hauptraum, dem Atrium, sorgte eine Öffnung in der Decke für Licht und Luft; das einfallende Regenwasser wurde von einem im Fußboden angelegten Becken (impluvium) aufgenommen.


Im Atrium empfing man Gäste und Geschäftsfreunde. Zu Tisch bat man im Triclinium. Das Tablinum war das Arbeitszimmer des Hausherrn. Dort verwahrte er wichtige Papiere und Geld.

Im hinteren Teil des Hauses bildete ein von Wasserbecken, Springbrunnen und Statuen geschmückter Garten den Mittelpunkt. Den Garten umgaben häufig Säulengänge, so dass man an der frischen Luft war ohne der Sonne oder dem Regen ausgesetzt zu sein.


Quelle: http://www.khg.bamberg.de/fach/sport/italien/haus.html